Stimmstörungen / Dysphonie

Dysphonien sind Beeinträchtigungen der Stimmfunktion. Sie äußern sich im Wesentlichen durch Einschränkungen der stimmlichen Leistungsfähigkeit sowie akute oder andauernde Veränderungen des Stimmklangs.

Die stimmliche Belastung bei Sprechberufen  sowie Lehrer, Call-Center Mitarbeiter, Sänger  ist hoch und die Möglichkeiten ausreichender Erholungsphasen für die Stimme nicht immer gegeben.

Durch einen gesunden Umgang mit Stimme und das frühzeitige Erkennen von Warnsignalen kann einer chronischen Stimmstörung  jedoch vorgebeugt werden.

Unterschieden wird zwischen organisch und funktionell bedingten Stimmstörungen.

Organische Stimmstörungen treten in Folge einer strukturellen Veränderung des Kehlkopfes auf.

Diese können sowohl Schleimhäute und Muskeln als auch Nerven oder Knorpelgewebe betreffen. Entzündungen, Tumore, Operationen oder der regelmäßige Konsum von Giftstoffen wie Nikotin und Alkohol, zählen hierbei zu den häufigsten Ursachen.

Funktionelle Stimmstörungen haben keine direkt sichtbaren Ursachen. Sie sind auf eine Störung der Kehlkopffunktion zurückzuführen, zu deren Entwicklung meist viele unterschiedliche Faktoren beitragen. So können auf körperlicher Ebene beispielsweise chronische Haltungsfehler, Verspannungen, Muskelabbau oder Atemprobleme zu einer Fehlbelastung der Kehlkopfmuskulatur führen. Aber auch die Psyche hat einen enormen Einfluss auf die Stimme. Eine anhaltende seelische Belastung kann das Auftreten einer funktionellen Stimmstörung  begünstigen oder die Symptome verstärken.

Bleibt eine funktionelle Stimmstörung unbehandelt, besteht die Gefahr, dass sich daraus organische Veränderungen ergeben.

Da bei anhaltender Überbelastung und ungesundem Gebrauch der Kehlkopfmuskulatur können sich z.B. Knötchen auf den Stimmlippen bilden,  die Schleimhäute können sich verdicken und verhärten sodass im schlimmsten Fall eine OP notwendig wird. Um solche sekundär organischen Stimmstörungen langfristig erfolgreich zu behandeln, ist eine Kombination aus operativen und stimmtherapeutischen Maßnahmen ratsam.

Auffällig bei einer Stimmstörung sind klangliche Veränderungen, die von einer heiseren bis  leisen, rauen zu einer gepressten Stimme gehen können.  Ebenfalls kann sowohl ein Räusperzwang, husten, Kurzatmigkeit  so wie Schmerzen und Missempfindungen in Form von Kloß- oder Druckgefühlen im Hals beim Sprechen, Singen oder Schlucken auftreten. Die Häufigkeit oder Intensität der Symptome sind abhängig von der stimmlichen Belastung und Umweltfaktoren wie Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit.

Bei einer Stimmstörung darf man die psychischen Auswirkungen nicht  außer Acht lassen. Insbesondere Menschen, die beruflich auf die Leistungsfähigkeit ihrer Stimme angewiesen sind, haben einen hohen Leidensdruck. Es können sich Ängste entwickeln, die zur Vermeidung von Sprechsituationen oder sozialem Rückzug führen.

Was können Betroffene tun?

 Zur Feststellung einer Stimmstörung ist die Diagnostik in einer phoniatrischen oder HNO- ärztlichen Praxis erforderlich

Wird eine Stimmstörung diagnostiziert, wird mit der Logopädin eine individuell auf die Bedürfnisse des Patienten abgestimmte Therapie geplant.

Die Veränderung der Stimme ist ein Prozess. Für eine langfristige Verbesserung der Symptome ist es daher unerlässlich, die in der Stimmtherapie erarbeiteten Übungen regelmäßig auch zu Hause im Alltag durchgeführt und umgesetzt werden.