Je früher eine Sprachentwicklungsstörung erkannt wird, desto eher kann sie entweder behoben oder verhindert werden, dass die Störung sich verschlechtert und sich auf andere Entwicklungsbereiche, z.B. das Sozialverhalten des Kindes, negativ auswirkt.
Wichtig ist es das alle Neugeborenen am Hörscreening teilnehmen. Dieses Screening ist eine Präventionsmöglichkeit von Sprach- und Sprechstörungen. Auf Grund der Früherkennung von Hörstörungen kann die Entstehung von Sprachentwicklungsstörungen dessen minimiert werden.
Eltern verfügen über eine angeborene Fähigkeit, ihre Kinder beim Spracherwerb zu unterstützen. Sie verhalten sich oft intuitiv sprachfördernd gegenüber ihren Kindern.
Eltern bemerken als erste, wenn es einem Kind nicht gut geht, wenn sie oder andere es nicht verstehen, wenn es sich zurückzieht. Sie sind sehr gut in der Lage einzuschätzen, was das Kind auch sprachlich leisten kann und sie sind es, die ihre Kinder sprachlich fördern können.
So unterstützen Sie die Sprachentwicklung Ihres Kindes:
- Regen Sie die Sprechfreude ihres Babys an
- Singen und tanzen Sie mit Ihrem Kind
- Schauen Sie ihr Kind an, wenn Sie mit ihm sprechen
- Hören Sie ihm zu
- Lassen Sie Ihr Kind aussprechen
- Verbessern Sie Ihr Kind nicht, während es redet
- Lassen Sie ihr Kind nicht nachsprechen
- Schauen Sie sich gemeinsam Bilderbücher an
- Erzählen Sie ihm Geschichten
- Spielen Sie mit ihm, statt zu üben
- Wiederholen das Gesagte in vollständigen, einfachen Sätzen
- Nehmen Sie sich täglich Zeit die nur für Ihr Kind bestimmt ist
Prävention von Sprachstörungen bei Mehrsprachigkeit
Mehrsprachigkeit bedeutet dass neben der Muttersprache entweder zeitgleich oder zeitlich versetzt eine weitere Sprache erlernt wird.
Das Kind muss den sprachtypischen Besonderheiten, zweier oder mehreren Sprachen nebeneinander erwerben.
Um die mehrsprachige Entwicklung zu fördern, sollen Eltern in den Sprachen mit ihren Kindern sprechen, die sie selbst am besten beherrschen. Die einzelnen Sprachen müssen dabei nicht nach Personen getrennt werden.
Gleichzeitig sollen Eltern dafür sorgen, dass ihre Kinder ausreichend Gelegenheiten haben die Umgebungssprache Deutsch zu lernen.

